Warum ist 5G noch nicht da?

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Die 5G Frequenzauktion in den Niederlanden wurde erneut verschoben. Die Auktion sollte bereits letzten Monat stattfinden. KPN, T-Mobile und Vodafone würden gerne das 3,5-GHz-Frequenzband für 5G nutzen, nur ist das jetzt nicht möglich. Das liegt daran, dass der nationale Frequenzplan, der die verfügbare Bandbreite zuteilt, nicht funktioniert. Derzeit kommen sich Provider, Satellitenstationen, lokale Lizenzinhaber und die Netze z.B. des Hafens von Rotterdam und des Flughafens Schiphol auf den 3,5 GHz-Frequenzbändern gegenseitig in die Quere. Das Wirtschaftsministerium muss nun den Frequenzplan überprüfen und ein unabhängiger beratender Ausschuss muss sich mit allen Beteiligten auseinandersetzen.

5G wird von den Anbietern seit zwei Jahren über ein niedrigeres Frequenzband (700 MHz) angeboten. In diesem Frequenzband ist der Platz begrenzt und Sie werden kaum einen Unterschied zu 4G/4G+ feststellen. Für höhere Geschwindigkeiten wird wirklich mehr Bandbreite benötigt. Um 3,5 GHz herum sind 300 MHz für nationale Netze verfügbar. Theoretisch sind also Blöcke von 100 MHz für die drei nationalen Anbieter verfügbar. In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Gründe für die Verzögerung der Frequenzauktion ein.

Inmarsat nutzt das 3,5 GHz Frequenzband für Notsignale

Das 3,5-GHz-Frequenzband ist bereits stark ausgelastet. Der Satellitenanbieter Inmarsat nutzt das 3,5-GHz-Frequenzband, um Notsignale des internationalen Schiffsverkehrs abzuhören. Inmarsat wurde immer von der Abhörstation der Geheimdienste ‚geschützt‘. Das liegt daran, dass der AIVD und der MIVD den Satellitenverkehr in Burum abhören und daher kein Netzwerk im Norden auf dieser Frequenz stören durfte. Diese Abhörstation wird am 1. September an einen ungenannten Ort im Ausland umziehen und von dort aus wird der Norden Raum für 3,5 GHz zum Zwecke von 5G erhalten.

Lokale private Netzwochen schaffen Lochkäse

Neben dem 5G-Puzzle im Norden machen sich die drei nationalen Anbieter auch Sorgen um lokale, private Netze, kleinere Parteien wie Stadtverwaltungen und Unternehmen, die bis 2026 eine Lizenz haben, um Dienste im 3,5-GHz-Frequenzband anzubieten. Dazu könnten Breitband-Internet, ein Mobilfunknetz als Ersatz für Kabel oder Glasfaser oder drahtlose Überwachungskameras gehören. Die drei großen Anbieter müssen nun damit beginnen, Kreise um jedes lokale Netz zu ziehen, um zu markieren, was nicht erlaubt ist, und das schafft Löcher. Um dieses Problem zu lösen, werden die Städte in naher Zukunft die Frequenzen wechseln, nur ist dies mit erheblichen Kosten verbunden und die Umstellung wird einige Zeit dauern.

Die Frequenzverteilung sorgt für Unzufriedenheit

Wie wir bereits festgestellt haben, gehen 300 MHz des 3,5-GHz-Frequenzbandes an die drei nationalen Anbieter, weitere 100 MHz gehen an private Netze. Diese 100 MHz sind jedoch in zwei Blöcke von 50 MHz aufgeteilt, und zwar auf beiden Seiten der nationalen Anbieter. In dieser Bandbreite müssen große Unternehmen wie Schiphol oder der Containerterminalbetreiber ECT arbeiten. Im Hafen von Rotterdam ist man mit dem Platz für private Netze unzufrieden und bevorzugt eine zusammenhängende Bandbreite von 100 MHz. Das hat technische Vorteile, denn Frequenzblöcke, die an lokale Netze angrenzen, benötigen in der Tat mehr Anpassungen. Eine Zerschneidung der privaten Blöcke wird von den meisten Parteien nicht gewünscht und ist einer der Faktoren, warum sich die 5G-Frequenzauktion verzögert hat.

Netze müssen aufeinander Rücksicht nehmen

Für die Anbieter ist es vorteilhafter, ein Netz mit einigen wenigen leistungsstarken Antennen aufzubauen, aber diese ‚blasen‘ schnell zu weit und können Störungen verursachen. Viele kleine Antennen arbeiten genauer, aber das ist teurer und erfordert mehr Wartung. In den Sendern sind immer Ränder eingebaut, um benachbarte Netzwerke voneinander zu trennen. Das Stück Niemandsland, das zwischen den Netzen liegt, geht auf Kosten der verfügbaren Bandbreite. Indem Sie die Sender abschwächen oder woanders hin ausrichten, nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Nachbarn. 5G-Netzwerke synchronisieren sich auch untereinander, so dass sie sich nicht in die Quere kommen. Zwischen nationalen Anbietern und lokalen Netzen gibt es einen Unterschied bei der Synchronisierung. Die nationalen Anbieter sind darauf eingestellt, dass die Nutzer mehr Daten herunterladen als hochladen. Viele Geschäftsanwendungen sind jedoch so eingestellt, dass mehr hochgeladen wird, wie z.B. die Kameraüberwachung. Das macht die Abstimmung zwischen öffentlichen und privaten Netzen schwierig.

Das Netzwerk kann Unterbrechungen verursachen

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Selbst bei großen Entfernungen können sich unter den richtigen Bedingungen Funksignale im gleichen Band gegenseitig stören. So kann das deutsche 5G-Netz beispielsweise Störungen beim Satellitenempfang aus Friesland verursachen. In ähnlicher Weise wurde Anfang dieses Jahres von Fluggesellschaften in den USA die Befürchtung geäußert, dass die Einführung von 5G den Betrieb von Flugzeug-Höhenmessern stören könnte.

Die Zukunft von 5G

Obwohl die Anpassungen des ursprünglichen Frequenzplans von Inmarsat durchgesetzt wurden, hat der beratende Ausschuss in den letzten Monaten Gespräche mit einer Vielzahl von Interessengruppen geführt. Der Ausschuss gab im Mai seine Stellungnahme zur Inmarsat-Frage ab. Inmarsat soll nach Griechenland umziehen, und bis dieser Standort fertig ist, hat das Satellitenunternehmen nur begrenzten Platz (80 Megahertz), um seinen Betrieb fortzusetzen. Die Versteigerung der 5G-Frequenzen findet am 1. Dezember 2023 statt, wobei die Anbieter erklären, dass der landesweite Rollout von 5G erst nach 2026 wirtschaftlich machbar ist.

Weitere Informationen zur 5G-Frequenzauktion erhalten Sie telefonisch unter +31(0)85-0443500 oder per E-Mail an info@thingsdata.com.

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