Was ist CAN-Bus?
CAN-Bus (Controller Area Network) ist ein serielles Kommunikationsprotokoll für zuverlässigen, effizienten und echtzeitfähigen Datenaustausch zwischen elektronischen Komponenten – ganz ohne zentrale Host-CPU. Ursprünglich in den 1980er-Jahren von Bosch für die Fahrzeugelektronik entwickelt, findet CAN-Bus heute breite Anwendung in der industriellen Automatisierung, Medizintechnik, Land- und Baumaschinen sowie in IoT-Umgebungen.
Wie funktioniert CAN-Bus?
Beim CAN-Bus sind alle angeschlossenen Geräte (sogenannte Nodes) über ein gemeinsames Kommunikationsmedium – den Bus – verbunden. Jedes Gerät kann Daten senden und empfangen. Die Kommunikation basiert auf einem Prioritätssystem, bei dem die wichtigsten Nachrichten zuerst übertragen werden.
Im Gegensatz zu IP-basierten Netzwerken verwenden CAN-Bus-Systeme keine Adressen zur Identifikation der Teilnehmer, sondern Message IDs, die den Nachrichtentyp beschreiben. Dies macht das Netzwerk besonders modular, skalierbar und fehlertolerant.
Zentrale Merkmale des CAN-Bus
- Bidirektionaler Datentransfer über ein Leitungspaar
Nur ein Twisted-Pair-Kabel ist nötig, um mehrere Geräte zu verbinden. - Störsichere Kommunikation
Differenzielle Signalübertragung sorgt für hohe elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). - Nachrichtenbasiertes Protokoll
Nachrichten werden priorisiert versendet – ideal für Echtzeitanforderungen. - Robust und zuverlässig
Funktioniert auch unter extremen Bedingungen und bei elektrischen Störungen. - Fail-Safe-Mechanismus
Bei Übertragungsfehlern erkennt das Protokoll Konflikte selbstständig und setzt die Kommunikation fort.
Anwendungsbereiche von CAN-Bus
- Fahrzeugelektronik
Kommunikation zwischen Motor, ABS/ESP, Getriebe, Airbag, Beleuchtung, Cockpit und Komfortsystemen. - Industrielle Automatisierung
Ansteuerung von Motoren, Sensoren und HMIs über Embedded-Controller, z. B. in Robotik oder Produktionslinien. - Land- und Baumaschinen
Hydraulik, Steuerung und Telemetrie werden über ein einziges CAN-Netzwerk gekoppelt. - Gebäudeautomation und HLK
Lokale Kommunikation zwischen Steuerungen in intelligenten Gebäuden. - IoT und Edge-Devices
Einsatz in Mikrocontrollern und Gateways für Datenerfassung und Analyse.
Vorteile von CAN-Bus
- Weniger Verkabelung
Zweiadrige Verbindung statt separater Leitungen pro Signaltyp. - Echtzeitkommunikation
Durch priorisierte Datenübertragung geeignet für zeitkritische Prozesse. - Kosteneffizient
Einfache Netzwerkstruktur, minimaler Hardwareaufwand. - Hohe Zuverlässigkeit
Geringe Störanfälligkeit, automatische Fehlererkennung und -korrektur. - Skalierbarkeit
Unterstützung von Dutzenden von Nodes – ohne zentrale Steuerungseinheit.
Varianten des CAN-Bus
- CAN 2.0A/B – Ursprüngliche Spezifikation (11- oder 29-Bit-Identifier)
- CAN FD (Flexible Data Rate) – Höhere Datengeschwindigkeiten und größere Nutzlasten (bis zu 64 Bytes pro Nachricht)
- LIN, FlexRay, MOST – Alternative Protokolle für spezielle Anforderungen in der Fahrzeugtechnik
Weitere Informationen
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